Groß war das Interesse der Vereine an der Infoveranstaltung "Nachhaltige Sportstätten gemeinsam realisieren", die wir am Dienstag (28. Januar) in Kooperation mit der EnergieAgentur.NRW im Kulturhaus Lÿz angeboten haben. Rund 40 Vertreter der Vereine aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein informierten sich über Möglichkeiten, Projekte wie Modernisierungen, energetische Sanierung oder Instandsetzung unter ökologischen Gesichtspunkten alleine oder gemeinsam mit Partnern umzusetzen.

Jürgen Schütz von der EnergieAgentur.NRW legte zunächst das Augenmerk auf den "Faktor Mensch" und machte deutlich, wieviel Einsparpotenzial allein der bewusste Umgang mit Energieverbrauchern im eigenen Clubheim biete. Durch ein gezieltes Energiemanagement könne der Verbrauch von Wärme, Strom und Wasser schon deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig zeigte er an verschiedenen Beispielen, wie die Beleuchtung etwa in Sporthallen optimiert, Heizsysteme an den individuellen Bedarf angepasst oder Lüftungsanlagen in Vereinsheimen optimiert werden können. 

Einen Überblick über die aktuellen Förderprogramme gab im Anschluss daran Christian Janusch vom Kreissportbund Siegen-Wittgenstein. Angefangen von der kostenlosen Vereinsberatung über "Klassiker" wie die Sportpauschale, das Sportstättenprogramm der NRW.BANK bis hin zum aktuellen Förderprogramm "Sportstätte 2022" biete jedes Programm Möglichkeiten für den individuellen Finanzbedarf. "Schauen Sie genau hin, denken Sie quer und seien Sie mutig in der Antragsstellung", machte der KSB-Geschäftsstellenleiter deutlich. 

Wie ein moderner Sportverein mit einem langfristigen Energiesparkonzept aufgestellt sein kann, zeigte Alexander Kiel, hauptberuflicher Vorstandsvorsitzender des TSC Eintracht Dortmund, auf. Sein Verein mit inzwischen 7000 Mitgliedern hat sich im Jahr 2008 auf den Weg gemacht, als die Energiekosten um rund 64 Prozent zu steigen drohten. Kurz vor dem 175-jährigen Jubiläum habe der Verein seine zentrale Vision, das TSC-Sportzentrum auf Null-Energiehaus-Standard zu optimieren, fast erreicht. Im Jahresdurchschnitt spare der Club rund 220 Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zu vor 2009. Die Investitionen von rund 645.000 Euro hätten sich durch Einsparungen von rund 700.000 Euro in den vergangenen elf Jahren inzwischen auch finanziell gelohnt. 

Abschließend stellte Alexander Blecher von der Energiegenossenschaft Wittgenstein eG die Finanzierungsmöglichkeiten von Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von Sportanlagen vor. Aktuell betreibe die Genossenschaft sieben Anlagen mit 400 Kilowatt Leistung; die jüngste wurde unlängst beim VfB Banfe installiert. Während die Verpächter, also die Sportvereine, über Pachteinnahmen und günstigen Strom freuen dürfen, sorge die Energiegenossenschaft für sauberen Strom, lokale Wertschöpfung und eine langfristige Divende der Energiegenossen. 

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