Wir, das sind Nils und Benedikt, machen eigentlich ein Bundesfreiwilligendienst beim Kreissportbund Siegen-Wittgenstein und jeweils einem anderen Verein. Eigentlich betreuen wir in Vereinen und Schulen Sportgruppen mit Kindern, doch wegen der aktuellen Situation war das in letzter Zeit nur noch bedingt beziehungsweise gar nicht mehr möglich. Deshalb wurden wir für einen gewissen Zeitraum im Impfzentrum Siegen-Wittgenstein eingesetzt. Im Folgenden berichten wir von unseren Aufgaben, Eindrücken und Erfahrungen. 

Als wir Anfang des Jahres über einen möglichen Einsatz im Impfzentrum informiert wurden hatten wir beide um ehrlich zu sein eher gemischte Gefühle. Was mit Sicherheit auch daran lag, dass wir nicht genau wussten was uns erwarten wird. Nachdem wir eine eintägige Einweisung bekommen hatten, fingen wir ab Februar an, im Impfzentrum zu arbeiten - vorerst nur am Wochenende. Unsere Arbeitsstelle war unterteilt in drei Bereiche. Zum einen besetzten wir die Anmeldung. An der Anmeldung statteten wir alle zu impfenden Personen mit einem Klemmbrett inklusive der nötigen Impfunterlagen aus. Die Menschen schickten wir dann weiter in den ersten Wartebereich, welcher unseren zweiten Aufgabenbereich bildete. Dort teilten wir den Menschen eine Wartenummer für den Wartebereich zu, die dann wenig später aufgerufen wurde. Natürlich standen wir auch immer mit Rede und Antwort zur Verfügung, wenn es Probleme beim Ausfüllen der Impfunterlagen gab. Unsere dritte Arbeitsabteilung war der Wartebereich Nummer zwei, in den die Menschen unmittelbar nach der Impfung geschickt wurden. Unsere Aufgabe war es dort, den Begleitpersonen ein Kontaktformular auszuhändigen und die “Impflinge” über den weiteren Verlauf aufzuklären. Dazu kümmerten wir uns noch um die Desinfektion der Klemmbretter, die dann sauber von der Abmeldung wieder zur Anmeldung gebracht werden mussten. 

Anfangs war es noch etwas kompliziert sich in alle Aufgabenbereiche gleichzeitig einzufinden. Gefühlt hatten wir auch jede Woche aufs Neue unseren ersten Arbeitstag aufgrund vieler spontanen Änderungen und Optimierungen im Impfzentrum. 

Ab März wurde sowohl unsere Arbeitszeit als auch die Zahl der zu impfenden Personen stark gesteigert. Die Öffnungszeiten wurden von 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr verlängert, sodass wir in verschiedene Schichten eingeteilt wurden. Ab diesem Zeitpunkt haben wir in einem Neun-Tages-Rhythmus gearbeitet. Das heißt nach sechs Tagen Arbeit hatten wir drei Tage frei. Das sorgte dafür, dass wir mehr und mehr in einen “flow” kamen. Doch kein Tag war wie der Andere. Jetzt mal von den Änderungen im Impfzentrum abgesehen war der Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich. Dadurch, dass wir immer zwischen den einzelnen Bereichen hin und her tauschen konnten, wurde es nie langweilig. Dazu kamen noch Menschen die eine besonder Betreuung brauchten. Beispielsweise Menschen, die ohne Begleitperson kamen und von uns durch den ganzen Impfablauf begleitet werden mussten.

Auch wenn die Arbeit im Impfzentrum in unserem Bundesfreiwilligendienst nicht geplant war, konnten wir sehr viele Erfahrungen für unser Leben mitnehmen. Sowohl die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern als auch die Arbeit mit den zu impfenden Menschen hat sehr viel Spaß gemacht, sodass wir den kurzen Einsatz im Impfzentrum jederzeit wiederholen würden. Zudem kommt noch, dass wir wahrscheinlich nach der Arbeit am Anmeldeschalter in der Lage sind, in jedem Fastfood Restaurant zu arbeiten. :)

 

Nils und Benedikt